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Volkswagen sichert sich Lizenz zur Serienproduktion von Feststoffzellen

von Constantin Hoffmann an Jul 12, 2024

Volkswagen sichert sich Lizenz zur Serienproduktion von Feststoffzellen

Volkswagen, Europas größter Autobauer, macht Fortschritte bei der Einführung der Feststoffzellen-Technologie, die als nächste Generation der E-Auto-Batterien gilt. In Zusammenarbeit mit dem US-Partner QuantumScape hat VW eine Lizenzvereinbarung abgeschlossen, die dem Konzern die Produktion von Feststoffzellen für bis zu eine Million E-Autos pro Jahr ermöglicht, wie die VW-Batterietochter PowerCo mitteilte.

Die Produktionsstandorte, an denen die Technik eingeführt werden könnte, wurden noch nicht genannt, da die Technologie noch nicht serienreif ist. PowerCo baut derzeit Batteriefabriken in Salzgitter, Valencia und Kanada.

"Durch die Vereinbarung mit QuantumScape hat der Volkswagen Konzern auch in den kommenden Jahren Zugriff auf diese bahnbrechende Batterietechnologie", erklärte VW-Technikvorstand Thomas Schmall. PowerCo-Chef Frank Blome betonte, dass VW mit seinem Know-how und globalen Produktionsnetz die Technologie zur Serienreife bringen könne.

Die Vereinbarung ermöglicht PowerCo eine jährliche Produktionskapazität von bis zu 40 Gigawattstunden (GWh) mit der QuantumScape-Technologie, mit der Option, diese später auf 80 GWh zu verdoppeln. Diese Kapazität würde ausreichen, um rund eine Million E-Fahrzeuge pro Jahr auszustatten.

Langjährige Partnerschaft

Die Feststoffzelle gilt als großer Schritt in der Batterieentwicklung. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus verwendet die Feststoffzelle ein festes Elektrolyt, was Vorteile wie größere Reichweite, schnelleres Laden und geringeren Verschleiß bietet.

VW und QuantumScape arbeiten bereits seit Jahren zusammen, wobei VW der größte Anteilseigner des US-Unternehmens ist. Die bisher geplante Produktion der Feststoffzellen in einem Joint Venture wird nun durch die Lizenzvereinbarung mit PowerCo ersetzt.

QuantumScape-Chef Siva Sivaram sieht die enge Zusammenarbeit mit PowerCo als wichtigen Schritt zur Kommerzialisierung der Feststoffzellen-Technologie.

Vorreiter in der Autobranche

Auch andere Automobilhersteller investieren in die Feststoffzellen-Technologie. BMW plant mit Solid Power den Bau einer Pilotanlage bei München und will bis 2025 ein Versuchsfahrzeug präsentieren. Nissan kündigte eine Pilotanlage in Japan für 2024 an, während Toyota plant, die Technologie bis 2027 in Serie zu bringen.